Makula-Loch

Die innerste Schicht der Augenwand ist die sogenannte Netzhaut, der eigentlich sehende Teil des Auges. In der Mitte der Netzhaut befindet sich das Netzhautzentrum, die sogenannte Makula. In diesem Areal befindet sich auch die Stelle des schärfsten Sehens, mit der man z. Bsp. Kleingedrucktes lesen kann. Manchmal bildet sich genau in diesem Zentrum ein Loch in der Netzhaut, weshalb es auch als Makula-Loch bezeichnet wird. 

Es ist bis haute nicht ganz geklärt, was die Ursache für die Entstehung eines Makula-Loches ist. Es spielen offensichtlich auch hormonelle Faktoren und Prozesse  auf der Netzhautoberfläche eine Rolle – dies ist jedoch nicht vollständig bewiesen. Die vorliegenden Anhaltspunkte geben auch keinen Hinweis darauf, dass die Entstehung eines Makula-Loches zu verhindern ist, z. Bsp. durch ein bestimmtes Verhalten.

Die Entstehung eines Makula-Loches führt zu einer starken Herabsetzung des zentralen Sehvermögens, die Lesefähigkeit ist stark beeinträchtigt, gerade Linien werden oft als verzerrt oder gewellt wahrgenommen, und bei einäugigem Blick wird vom Patienten ein zentraler Fleck bemerkt. Andere Sehfunktionen, wie z. Bsp. das Gesichtsfeld, bleiben jedoch weitgehend intakt, sodass – abgesehen von der Herabsetzung des zentralen Sehvermögens – im Allgemeinen keine Gefahr der vollständigen Erblindung besteht.

Das Makula-Loch wird heute mittels einer OCT-Untersuchung diagnostiziert – diese zeigt ein eindeutiges Bild.

Wird ein Makula-Loch nicht behandelt, bleibt die zentrale Sehleistung dauerhaft reduziert. Mit Zunehmender Dauer des Bestehens eines Makula-Loches verschlechtern sich die Aussichten einer operativen Behandlung. Wird ein Makula-Loch operiert, so besteht grundsätzlich die Aussicht auf längerfristige Verbesserung des Sehvermögens, obwohl ein Erfolg  im Einzelfall nicht garantiert werden kann. Bei erfolgreicher operativer Behandlung kann sich das zentrale Sehvermögen wieder verbessern.

Die Behandlung eines Makula-Loches besteht grundsätzlich in einer Operation (Link: -> Minimal invasive Vitrektomie). Es wird dabei unter Anwendung meist nahtloser mikrochirurgischer Techniken das Auge mit einem speziellen Gas gefüllt. Anschließend ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Patient für ca. eine Woche eine bestimmte Kopfhaltung einnimmt (Blick zum Boden), damit die Gasblase im Auge das Makula-Loch abdichtet. Das Makula-Loch kann sich dann unter dieser Blase verschließen, was die Voraussetzung für einen Anstieg des Sehvermögens ist.

Ohne Operation ist eine Verbesserung des Sehvermögens praktisch ausgeschlossen. Nach Operation kommt es bei ca. 75% der operierten Augen zu einer Stabilisierung bzw. Verbesserung des Sehvermögens in unterschiedlichem Ausmaß, eine Verschlechterung nach Operation ist sehr selten, aber möglich. Das Risiko, auch am anderen Auge ein Makula-Loch zu bekommen, liegt bei ca. 5 – 10 %.

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne zu Verfügung!