Netzhaut-Abhebung

Was ist eine Netzhautabhebung?

Die innerste Schicht der Augenwand  ist die sogenannte Netzhaut, der eigentlich sehende Teil des Auges. Die Netzhautzellen wandeln Lichtreize in Nervenreize um, die dann zum Gehirn geleitet und dort zu Seheindrücken verarbeitet werden. Die Netzhaut ist nur dann funktionstüchtig, wenn sie ihrer Unterlage, der sogenannten Aderhaut vollständig anliegt. Hebt sich die Netzhaut von dieser Unterlage ab, so kommt es in diesem Bereich zu einem Ausfall der Sehfunktion, der vom Patienten als Schleier, Vorhang oder Schatten wahrgenommen wird.

Wie entsteht eine Netzhautabhebung?

Meistens wird eine Netzhautabhebung durch Risse in der Netzhaut verursacht. Durch diesen Riss tritt Flüssigkeit unter die Netzhaut, und die Netzhaut hebt sich ab.

Wie bemerke ich eine Netzhautabhebung?

Oft kündigt sich eine Netzhautabhebung durch Frühsymptome an. Plötzlich auftretende fadenförmige Gebilde (Spinnen, Mücken, sog. „Flankerln“) zeigen Veränderungen im Augeninneren an, die in weiterer Folge zu einer Netzhautabhebung führen können.  Die Wahrnehmung von Lichtblitzen, auch im Dunkeln, kann der Entstehung von Rissen in der Netzhaut vorangehen. Die Wahrnehmung von „Rußwolken“ spricht für bereits aufgetretene Risse in der Netzhaut. Kommt es zum Auftreten eines Schleiers oder gar eines Schattens, so besteht wahrscheinlich schon eine Netzhautabhebung, die unverzüglich einer Behandlung bedarf. Es kann jedoch auch schon beim Auftreten von Frühsymptomen eine Netzhautabhebung bestehen, sodass bereits bei Frühsymptomen (siehe oben) unbedingt rasch ein Augenarzt aufgesucht werden muss, um Netzhautrisse und eine Netzhautabhebung auszuschließen.

Kann man an einer Netzhautabhebung erblinden?

Ja ! Wird eine Netzhautabhebung nicht behandelt, so schreitet sie in der Regel weiter fort und erreicht das Zentrum der Netzhaut. Dies geht mit einem Verlust des zentralen Sehvermögens einher. Bleibt die Netzhautabhebung weiterhin unbehandelt, so beginnen Umbauprozesse in der Netzhaut, die eine erfolgreiche Behandlung nach einiger Zeit unmöglich machen. Wird daher die Netzhautabhebung nicht rechtzeitig behandelt, so droht ein bleibender Verlust des Sehvermögens, der  bis zur völligen Erblindung des betroffenen Auges führen kann.

Wie wird eine Netzhautabhebung behandelt?

Wird die Netzhautabhebung frühzeitig oder sogar in einem Vorstadium diagnostiziert, so kann oft mit einer Laserbehandlung ein Fortschreiten der Abhebung verhindert werden. Ist die Netzhautabhebung bereits fortgeschritten, muss eine Operation an dem betroffenen Auge durchgeführt werden (Link: -> Minimal Invasive Vitrektomie). Die Operationstechniken wurden in den letzten Jahren ständig weiterentwickelt, sodass heute ein hoher Prozentsatz an Netzhautabhebungen durch eine Operation erfolgreich behandelt werden kann. 

Wie sind die Aussichten bei einer Netzhautabhebung?

Unbehandelt führt eine Netzhautabhebung meistens zur Erblindung des betroffenen Auges. Die Aussichten einer Behandlung sind sehr  unterschiedlich und hängen von vielen Faktoren ab. So ist z. Bsp. von großer Bedeutung, in welchem Stadium sich die Netzhautabhebung befindet: in Frühstadien sind die Aussichten wesentlich besser als in Spätstadien. Weiters ist z. Bsp. wichtig, ob das Netzhautzentrum betroffen ist: bei Aussparung des Netzhautzentrums wird oft wieder die frühere Sehleistung erreicht, während bei Abhebung des Netzhautzentrums mit bleibenden Einbußen an Sehleistung gerechnet werden muss. Grundsätzlich lässt sich sagen: je früher eine Netzhautabhebung diagnostiziert wird, desto besser sind die Aussichten einer Behandlung !

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung!